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Greif- und Arbeitshilfen fördern die Selbstständigkeit

2013-05-01 19:00 (Kommentare: 0)

Müller H. Greif- und Arbeitshilfen ... Et Reha 52. Jg., 2013, Nr. 4: 22-24, Hrsg. DVE

Die Geschichte der Gripability GmbH beginnt mit der Suche nach einer Greifhilfe: Patrick Oeffner, der Gründer des Unternehmens, erleidet infolge eines Arbeitsunfalls eine Tetraplegie. Nach dem Unfall will er seinen Alltag so eigenständig und unabhängig wie möglich gestalten, und er möchte auch wieder künstlerisch tätig sein. Doch er findet keine geeignete Greifhilfe, damit er z.B. mit dem Pinsel an der Staffelei arbeiten kann. Nach einer intensiven, aber erfolglosen Suche baut er sich schließlich selbst eine Greifhilfe – und legt damit zugleich den Grundstein für sein eigenes Unternehmen.

 

tl_files/Fotos/Presse/2013_05_01/presse_20130505_1.jpgGreif- und Arbeitshilfen für den Alltag

Die Gripability GmbH im osthessischen Freiensteinau hat sich auf die Herstellung von Greif- und Arbeitshilfen für den Alltag von Menschen mit eingeschränkter oder fehlender Handfunktion spezialisiert. „Unsere assistiven Hilfssysteme sind für zahlreiche Betätigungen im Alltag geeignet, wie auch für das Training berufsspezifischer Tätigkeiten für Menschen mit Behinderung“, berichtet der Inhaber Patrick Oeffner. Im alltagsbezogenen Einsatz ermöglichen sie das Greifen und Halten von Gegenständen, etwa eines Löffels, eines Glases oder eines Stifts. Darüber hinaus wurden diverse Greif- und Arbeitshilfen für den Einsatz in der beruflichen Rehabilitation und in der adaptiven Arbeitsplatzgestaltung entwickelt, um Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen zu unterstützen. „Durch den Gebrauch einer Greifhilfe können Arbeitsgegenstände gehalten und fixiert sowie Arbeitselemente positioniert und platziert werden.“ Nach der persönlichen Erfahrung von Patrick Oeffner tragen diese Möglichkeiten entscheidend dazu bei, dass sich die Handlungsfähigkeit von Menschen mit eingeschränkter Arm- und Handfunktion erweitert. Manche arbeitsplatzbezogene Tätigkeiten, etwa in Werkstätten für Menschen mit Behinderung, können erst mithilfe der assistiven Systeme durchgeführt werden, bspw. Montagetätigkeiten, Verpackungs- und Abfüllaufgaben, Etikettierungen oder Konfektionierungsarbeiten. Dies ist dann jeweils mit einer objektorientierten, angepassten Kraftdosierung möglich. So werden viele Greif- und Arbeitshilfen mittlerweile nicht nur in zahlreichen Werkstätten für Menschen mit Behinderung, sondern auch in Förderschulen, Schulen mit inklusivem Bildungsansatz und Reha-Zentren angewendet. Hierzu zählen beispielsweise die Caritas-Werkstätten Westerwald/Rhein-Lahn, die Papst Benedikt Förderschule Straubing und die berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken in Hamburg, Duisburg und Frankfurt.


Im Folgenden werden die beiden Produktsysteme – die Gripability Xhand und die Gripability e3 – kurz vorgestellt.


Gripability Xhand
Die Gripability Xhand ist eine stationäre, elektropneumatische Greif-, Halte- und Positionierhilfe, die individuell und bedarfsgerecht an die Fähigkeiten und Bedürfnisse von Menschen mit eingeschränkter oder fehlender Greiffunktion angepasst werden kann.

tl_files/Fotos/Presse/2013_05_01/presse_20130505_2.jpgMit dieser Hilfe ist es möglich, Gegenstände und Materialien so zu fixieren, dass sie für Aktivitäten im Alltag eingesetzt werden können, etwa für Tätigkeiten an einem adaptierten Arbeitsplatz. Zum Beispiel kann zum Befüllen eines Polybeutels der geöffnete Beutel von den Greifern festgehalten und so leichter befüllt werden. An einem stabilen Gestell sind hierzu pneumatische Greifer angebracht, die mittels eines Steuerungsmoduls geöffnet und geschlossen werden können. Das Öffnen und Schließen geschieht entweder mit der Hand über den sogenannten Z-Taster oder – beispielsweise bei einer Hemiplegie – auch mit dem Fuß über den Fußtaster, wobei sowohl die Kraft als auch die Geschwindigkeit der sich schließenden Greifmodule individuell regulierbar ist.


Gripability e3
tl_files/Fotos/Presse/2013_05_01/presse_20130505_3.jpgDie Gripability e3 ist ein mobiles System, bestehend aus einem pneumatischen Greifer, einem Bedienmodul sowie einem Rucksack- und Kompressormodul. Dieses assistive System verfügt über eine Auswahl an verschiedenen Greifwerkzeugen, die bedarfsgenau für die jeweils auszuführende Tätigkeit ausgewählt und dem individuellen Betätigungsvorgang angepasst werden können.

Dabei kann das Bedienmodul über drei Kraftdosierungsstufen reguliert werden, zusätzlich bietet es eine Sicherheitsoption, die ein ungewolltes Schalten ausschließt.

tl_files/Fotos/Presse/2013_05_01/presse_20130505_4.jpgBei voller Speicherkapazität sind bis zu 400 Greifvorgänge möglich. Durch die Unterbringung der Module in einem Rucksack ist das System gut transportabel, so kann der Rucksack z.B. auch einfach an einem Rollstuhl befestigt werden.
Wichtig für die ergotherapeutische Behandlungspraxis ist die Tatsache, dass es sich bei diesem System um ein anerkanntes Hilfsmittel handelt, das im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen nach § 128 SGB V unter der Positionsnummer 02.40.04.4001 mit der Produktbezeichnung „Gripability e3 – Serie I“ gelistet ist.


Inklusion fördern
Da die Greif- und Arbeitshilfen besonders im Alltag von Menschen mit Behinderung sowie im Förder-, Therapie-, Ausbildungs- und Lernbereich unter der Anleitung von therapeutischen und pädagogischen Fachkräften ihren Einsatz finden, haben sie auch im Zeichen der Inklusion eine hohe Bedeutung. Es sind wirksame assistive Hilfen, um die Handlungsfähigkeit von Menschen mit eingeschränkter Arm- und Handfunktion zu erweitern und damit die Selbstständigkeit zu vergrößern. Hierbei sind etwa nicht nur Lernende gemeint: Auch Lehrende, wie z.B. die Mathematiklehrerin Marie Versteeg, die aufgrund einer Poliomyelitiserkrankung nur über eine sehr geringe eigene Greiffunktion verfügt, verwendet solche Hilfen. Nicht nur im häuslichen Umfeld bzw. im privaten Bereich, sondern auch in der Ausübung ihres Berufes: „Im Rahmen meiner Unterrichtstätigkeit sind die Greifhilfen für mich ein wichtiges Hilfsmittel zur eigenständigen Nutzung und Steuerung von technischen Geräten.“

tl_files/Fotos/Presse/2013_05_01/presse_20130505_5.jpgDen Gebrauch von Lineal, Zirkel und Taschenrechner kann sie ihren SchülerInnen mithilfe der assisitven Systeme so selbst praktisch zeigen, und auch ihre SchülerInnen (hier mit sonderpädagogischem Förderbedarf) können damit diverse Arbeitsaufträge im Unterricht eigenständig durchführen und dies als positiv erleben. Die Erfahrung hat auch Patrick Oeffner gemacht: „Produktiv tätig sein zu können ist ganz entscheidend für das Selbstbewusstsein und für die aktive Teilnahme von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben.“ Diese Aussage ist natürlich auch aus Sicht der Ergotherapie nur zu unterstreichen. Erfreulich ist der technologische Fortschritt, der hier auch im Bereich der assistiven Hilfssysteme im doppelten Sinne "greift" und mittlerweile recht ausgereifte Produkte anbietet, die ErgotherapeutInnen im Hinblick auf ihr therapeutisches Selbstverständnis und ihre berufliche Kompetenz als Betätigungsexperten in ihrer Behandlungspraxis berücksichtigen können.

Bayerischer Rundfunk | Bericht: Stefanie Smidt

2013-03-14 19:00 (Kommentare: 0)

Werkstättenmesse Nürnberg 2013

Automatische Greifhilfe: Gripability

2012-04-21 19:00 (Kommentare: 0)

Heute sind wir in Köln auf „Maries Lerninsel“ eine kleine inklusive Nachhilfeschule, die wie ihre Gründerin Frau Versteeg gerne sagt: „so bunt wie das Leben ist“.

Und bunt ist, was uns erwartet: Die Pädagogin empfängt uns mit einer Greifzange an der Hand, die über einen dünnen Schlauch mit einem Rucksack an der Rückenlehne ihres Rollstuhls verbunden ist. Dass es sich dabei um die automatische Greifhilfe "Gripability e3" handelt, wissen wir schon. Gekommen sind wir, um das Hilfsmittel in der praktischen Anwendung zu erleben.

 

Gripability om Einsatz


Während Frau Versteeg uns noch herzlich begrüßt, biegt ihr Schüler Alex in seinem Rolli schwungvoll um die Ecke. Er hat ebenfalls eine Greifhilfe an der Hand. Juan, sein Klassenkamerad folgt ihm direkt dahinter. "Hallo Papa", ruft Alex einem Mann zu, der offensichtlich hier ist, um die beiden Jungs vom Unterricht abzuholen. Doch bevor jemand nach Hause geht, gibt´s Kaffee, Kakao und Kuchen. Wir wollen Gripability e3 in Aktion sehen.

Alex zeigt uns, wie er mit der an seiner Hand adaptierten Greifzange einen Keks nimmt und ihn in den Mund steckt. Frau Versteeg hält auf die gleiche Weise ihre Kaffeetasse, setzt sie ab und klemmt die Kuchengabel zwischen die Greiferbacken. "Im Unterricht kann ich alles aus dem Mäppchen selbst benutzen", freut sich Alex. "Füller, Stifte, Radiergummi, Lineal, Geodreieck, Zirkel und vieles mehr." – "Wir zocken auch mit Karten oder am Computer; oder schreiben den Mädchen manchmal SMS-Nachrichten", fällt ihm Juan ins Wort.

"Die hinzu gewonnene Greiffunktion wirkt sich fantastisch auf Alex Persönlichkeitsentwicklung aus" bringt sich der Vater ein. "Gripability ist nicht nur Hilfs- sondern auch Therapiemittel, denn der Nutzer verfeinert seine Restfähigkeiten und erlebt sich zunehmend als Macher. Und Alex war schon über zehn, als wir das erste Mal von Gripability hörten und er über die Krankenkasse seine Erstversorgung bekam." Bei Freunden habe man die kleine Tochter bereits im Kindergartenalter versorgt: "Jetzt kann sie zusammen mit den anderen malen, auf dem Xylophon spielen, eben aktiv dabei sein."

"Umso früher, desto besser", fügt Frau Versteeg hinzu. "Sobald ein Kind die einfache Bedienung des Tasters zum Öffnen und Schließen des Greifers beherrscht, kann es losgehen, dann wird Passivität erst gar nicht zur Gewohnheit. Wir lernen nicht nur mit dem Kopf", führt sie weiter aus. "Die Dinge müssen begriffen werden. Erst durch eigenmotivierte Aktivität erleben junge Menschen Selbstkompetenz. Alltägliche Unabhängigkeit, Selbstständige Erledigung von Arbeitsaufträgen im Unterricht, aktive Umsetzung von Handlungsimpulsen dank Gripability ist dies auch bei weitreichenden Lähmungen der Hände und Arme für viele Kinder und Jugendliche wieder möglich."

 

Weitere Infos unter www.humanis-verlag.de, ABOTELEFON 0 62 43-900 704

Greifhilfe "Gripability"

2012-04-18 11:00 (Kommentare: 0)

„Pflücke, genieße den Tag, lebe im Hier und Jetzt“, das bedeutet die vom römischen Dichter Horaz geprägte Redewendung „Carpe Diem“ – und genau das ist das Lebensmotto der Inklusions- Pädagogin und „Gripability e3“-Nutzerin, Marie Versteeg.

Es ist ein sonniger Herbstmorgen, wir stehen vor dem Altbau in der Kölner Innenstadt, in dem die 50 jährige Ur-Kölnerin lebt und ihre private Fördereinrichtung, „Maries Lerninsel“ betreibt. Am Stand von Gripability auf der RehaCare 2011 haben wir sie kennengelernt. Als erfahrene Nutzerin hat sie dort die automatische Greifhilfe „Gripability e3“ vorgestellt und uns erklärt, dass sie dank dieses pneumatischen Greifsystems ihr Leben wieder voll selbst „in die Hand nehmen“ könne. Eine stark eingeschränkte Handfunktion, selbstständig als Lehrerin und so viel Power, das hat uns neugierig gemacht – heute wollen wir sehen, wie ihr Alltag aussieht.

Bei Kaffee und Kuchen, dank der Greifhilfe mit nur wenigen Hilfestellungen selbstgebacken, erfahren wir, dass bei Gripability e3 pneumatisch betriebene Greifer an der Hand adaptiert werden. „Menschen mit Greif-Schwierigkeiten können mit Gripability e3 Alltagsutensilien wieder benutzen”, erklärt uns unsere Gastgeberin und greift dabei im Wechsel Kuchengabel, Teelöffel oder den Henkel ihrer Kaffeetasse mit der Greifzange.

Gripability am Geodreieck

Gripability am Drucker

 

Die Expertin in eigener Sache erläutert weiter: "Gripability e3 ist mobil. Die für den Betrieb und die Steuerung des Greifers notwendige Technik steckt in einem Rucksack. Und dieser hängt an der Rückenlehne meines Rollstuhls. Das Bedienteil zum Öffnen und Schließen des Greifers und zum Einstellen der Greifkraft ist am Kleiderschutz befestigt." Im Badezimmer führt uns Marie Versteeg anschließend vor, wie sie mit ihrer Greifhilfe Zahnbürste, Puderpinsel und andere Hygiene- und Pflegegegenstände verwendet.

An ihrem Schreibtisch holt sie mit der Greifzange ein Blatt aus dem Drucker, benutzt einen Bleistift mit Radiergummi auf dem Kopf als Tipp-Hilfe für die Tastatur, nimmt einen Terminplaner aus einer Ablage, blättert ihn auf und zeichnet unter unseren heutigen Termin ein lächelndes Gesicht.

"Besonders wichtig für mich als Lehrerin ist die Interaktion mit meinen SchülerInnen. Mit Gripability e3 führe ich einen Laserpointer oder halte einen Zeigestab. Außerdem kann ich durch die Verwendung des Greif-Hilfsmittels z.B. mit Zirkel und Geodreieck arbeiten und vormachen, wie man diese einsetzt."

Bevor wir uns verabschieden erfahren wir noch, dass "Gripability e3" im Hilfsmittelkatalog gelistet ist und von den Krankenkassen bezahlt wird. "Carpe Diem, pflücke den Tag", mit diesen Worten im Ohr werden wir vor der Haustür von der Herbstsonne begrüßt.

 

Weitere Infos unter www.humanis-verlag.de, ABOTELEFON 0 62 43-900 704

Gripability auf der Werkstätten:Messe 2012 in Nürnberg - vom 08. bis 11. März 2012

2012-03-06 11:00 (Kommentare: 0)

Gripability trägt auch dieses Jahr wieder dazu bei, dass auf der Werkstätten:Messe in Nürnberg für vier Tage Inklusion, Integration und Teilhabe rund um das Arbeitsleben von Menschen mit Behinderung greifbar und erlebbar werden.

Werkstätten:Messe 2012: Reichhaltige Erlebniswelt

Gripability - Eiermalmaschine

Gripability - Eiermalmaschine



Werkstätten für behinderte Menschen: Ihre Vielfalt, was sie leisten und produzieren – das ist auf der Werkstätten:Messe vom 8. bis 11. März im Messezentrum Nürnberg zu erleben. Zu der viertägigen Messe werden über 18.500 Besucher aus Industrie, Dienstleistungsgewerbe, der Werkstätten-Branche selbst, aber auch Endverbraucher erwartet, die sich über Rehabilitationsleistungen und Produkte aus Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) informieren.

In diesem Rahmen präsentiert Gripability, in Halle 12; Stand 113, seine intelligenten Greifsysteme und Arbeitshilfen zur Inklusion und Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsalltag. Und natürlich dürfen sich die Besucher wieder auf überzeugende Innovationen rund um das Thema Arbeitsplatzgestaltung freuen.

Ein besonderes Highlight wird dabei eine Maschine zum Anmalen von Eiern sein - lassen Sie sich überraschen.

Mehr Informationen gibt es im Internet unter
www.werkstaettenmesse.de.

Mit dem Gripability e3 kann man feinfühlig zugreifen

2012-01-25 11:00 (Kommentare: 0)

HANDICAP 4/2011

Gesundheit & Rehabilitation / Leistungsschau

Am Stand von Gripability gab es kleine Leckereien, jedoch erhielten die Besucher diese nur unter Benutzung des pneumatischen Greifsystems Gripability e3.

Entwickelt wurde das Hilfsmittel, das vor allem Tetraplegikern zu deutlich mehr Selbstständigkeit verhilft, von Patrick Oeffner. Der Inhaber der Firma Gripability ist ein sehr gutes Beispiel für das Produktionsprinzip "von Betroffenen für Betroffene", denn er ist selbst durch einen Unfall schwer gehandicapt. Seine auf Druckluft basierenden Greifsysteme sind ein universales Hilfsmittel für Menschen mit eingeschränkter Handfunktion.

Mit dem pneumatisch betriebenen Greifer an die Hand oder auch an ein anderes Körperteil adaptiert gewinnen sie höhere Mobilität und eine ganz neue Flexibilität im Umgang mit vielen Gegenständen. So kann man beispielsweise einen Pinsel einklemmen und eine Leinwand fantasievoll bemalen, Besteck oder eine Tasse gezielt und sicher greifen. Das Öffnen und Schließen steuert der Anwender mit Hilfe einer Schaltung, die individuell an seine Bedürfnisse angepasst wird. Zudem gibt es Greifer, die über eine Mundsteuerung oder per Sprachsteuerung bedient werden können.

Die Produkte von Gripability lassen sich überall hin mitnehmen. Die für den Betrieb und die Steuerung des Systems notwendigen Komponenten sind nämlich in einem kompakten Rucksack untergebracht, der an der Rückenlehne des Rollstuhls befestigt werden kann. Gripability e3 ist im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen gelistet.

Gripability – Mathe und Physik zum "Anfassen"

2012-01-08 00:00 (Kommentare: 0)

Empowerment & Inklusion Wie sich Johannes mit Reissäckchen, Stäben und Gripability e3 auf den Mathe- und Physikunterricht vorbereitet

Gripability_Johannes_Billiard
Johannes hat den Schwerpunkt im Griff...

Johannes ist 15 Jahre alt und besucht eine 8. Klasse eines Gymnasiums in Köln. Johannes hat Paresen an allen Extremitäten - dadurch ist seine Greif –und Haltefunktion an den Händen extrem eingeschränkt.

Ergänzend zum Schulunterricht besucht Johannes regelmäßig "Maries Lerninsel", eine kleine Privatschule in der Stadt, um sein Leistungspotenzial voll auszuschöpfen.

Marie Versteeg, die Leiterin der Lerninsel und Gripability-Nutzerin, berichtet über spannende Lernerfolge, welche Johannes durch den Einsatz von Gripability e3 erzielen konnte.

„Als im Physikunterricht der Zusammenhang zwischen Masse und spezifischer Dichte von Stoffen behandelt wurde, hatte Johannes bereits größere Schwierigkeiten, ein wirkliches inneres Verständnis zu diesem Thema zu entwickeln“, erzählt die erfahrene Inklusions-Pädagogin und erklärt, dass auch modellhafte Abbildungen im Physikbuch, wie z.B. Rechtecke mit unterschiedlich vielen Punkten darin, nicht wirklich zu einem besseren Verständnis beitrugen.

„Wir nahmen kleine Stoffsäckchen, die unterschiedlich dicht mit Reiskörnern gefüllt waren“. führt Frau Versteeg weiter aus, nimmt einen bunten Reissack vom Tisch und hält ihn Johannes lachend hin.
Mit der an seiner Hand adaptierten Greifzange schnappt der Gymnasiast das Reissäckchen und strahlt: „Mit Gripability e3 konnte ich nun über das Anfassen und Begreifen der Säckchen erfahren, dass die Befüllung unterschiedlich dicht ist. Außerdem habe ich dabei deutlich gespürt, dass die Veränderbarkeit und Festigkeit der Reissäckchen von ihrem Inhalt stark beeinflusst wird.“

„Dann, einige Wochen später, kam das gleiche Thema nochmal in Mathe dran“, fügt Johannes hinzu und schaut zu seiner Lehrerin.

„Bei Anwendungsaufgaben zur Körperberechnung sollten die Schüler über die spezifische Dichte verschiedener Stoffe vergleichend die Gewichte von identisch gebauten Pyramiden und Zylindern aus unterschiedlichen Materialien berechnen“, erklärt Frau Versteeg im Lehrplan-Jargon.

„Irgendwie habe ich erst gar nicht kapiert, warum etwas, das gleich aussieht und gleich groß ist, unterschiedlich schwer sein sollte.“ reflektiert Johannes. „Und wieder waren es praktische Erfahrungen, die ich erst mit Gripability e3 machen konnte“, erklärt der junge Mann stolz.

“Durch das Anfassen, Anheben und Befühlen von identisch großen Stäben aus sehr verschiedenen Materialen wurde mir der Gewichtsunterschied deutlich und über das Beispiel mit den Reissäckchen dann auch logisch erklärbar - ich hatte die Sache begriffen.“

Gripability - Mit allen Sinnen "Begreifen" lernen

2011-12-07 00:00 (Kommentare: 0)

Empowerment & Inklusion - Marie Versteeg über die Notwendigkeit des "Begreifens" von Wissen mit allen Sinnen

die Notwendigkeit des Begreifens von Wissen mit allen Sinnen
Nicht erst seit die moderne Neurowissenschaft immer mehr Erkenntnisse über die Notwendigkeit des "Begreifens" von Wissen mit allen Sinnen gewinnt, ist die Bedeutung möglichst vielfältiger Sinneserfahrungen für ganzheitliches Lernen in der kindlichen Entwicklung von vielen Pädagogen und Philosophen herausgestellt worden.

So spricht schon Mitte des 17. Jahrhunderts der Philosoph John Locke davon, dass "Nichts im Verstand ist, was nicht vorher in den Sinnen war"; Jean Jaques Rousseau widmet in seinem Erziehungsroman "Emile" ein Kapitel der "Übung der Organe und Sinne"; Ende des 18. Jahrhunderts prägt Pestalozzi den Begriff des "Lernens mit Kopf, Herz und Hand".

Hierauf aufbauend entwickelt Maria Montessori zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihre Pädagogik mit speziellen sinnesaktivierenden Lernmitteln - entsprechend dem Leitspruch "Hilf mir, es alleine zu tun".

Heute wissen wir sehr viel mehr über den Aufbau unseres Nervensystems und Gehirns, seiner spezifischen Gliederung in Areale und darüber, wie neurophysiologisch Denken, Lernen, Erinnern und Vernetzen geschieht. Je mehr Areale angesprochen und beteiligt sind, umso leichter und effektiver "funktioniert Lernen und Merken". Für Lernprozesse brauchen wir Erfahrung, Entdeckung und Erforschung.

Letztlich sollte Lernen als ein ganzheitlicher Reifungsprozess von Geist, Körper und Psyche verstanden werden; als ein stetiges Entwicklungsspiel von Sinneswahrnehmung, Denkleistung, Bewegung und Gefühl.

Die moderne Hirnforschung geht davon aus, dass unser Gehirn vor allem ein "Sozialgehirn" und weniger eine "Kognitionsmaschine" ist.

Daher ist es wichtig diesem mit allen möglichen Mitteln, Reize und Felder zu bieten, um seine Stärken auf- und auszubauen.

Erfahrungen, die für alle wichtig sind...

Eine individuell angepasste Versorgung durch ein pneumatisches Greifsystem von Gripability ermöglicht selbst Kindern mit weitreichendsten Funktionsausfällen und hohem persönlichen Assistenzbedarf eine ungeahnte Vielfalt an eigenen Erfahrungsmöglichkeiten.

Somit wird das Kind in die Lage versetzt – deutlich stärker als bisher – bei einer inklusiven Beschulung aus einer eher passiven Rolle herauszutreten und sich aktiv als „Lernender“ und „Erfahrender“ zu erleben.

Die jeweiligen Lern- und Erfahrungsfelder verändern sich – wie bei jedem anderen Kind – dabei im Laufe der Jahre.

Gripability „wächst“ an diesen Lernanforderungen mit. Sobald ein Kind in der Lage ist das - bedienungstechnisch einfache – pneumatische Greifsystem zu bedienen, kann eine Erstversorgung erfolgen.

Dieses Grundsystem kann es nun letztlich sein Leben lang begleiten; bedingt durch Wachstum und/oder veränderte äußere Anforderungen können dann entsprechende Anpassungen vorgenommen werden.


Beispiele für erfahrungsgestütztes Lernen

im Vorschulalter

Durch "Begreifen", Vorstellung von Gewichten, Texturen, Härten und Formen gewinnen.
Eigenständige kreative Prozesse erleben.
Selbständige Bilderbuch-Betrachtungen machen.
Mit anderen Kindern spielen - Memory, Mensch ärgere dich nicht,… Puzzle legen.
Erleben von Selbstkompetenz durch eigenständige Nahrungsaufnahme.
Selbständige Bedienung einfacher technischer Geräte.
Die zuvor beschriebenen Möglichkeiten setzen sich auf zahlreichen Ebenen im Laufe der folgenden Lernstufen fort und werden darüber hinaus erweitert durch z.B....

im Grundschulalter

"Begreifen" (z.B. von Montessori-Materialien) Entwickeln von Strecken- Flächen- und Raumvorstellungen.
Eigenständige Nutzung von Zeichengeräten und Taschenrechner.
Aktive Beteiligung an Versuchen und Projekten.
Klang- und Rhythmuserfahrungen durch das eigene Spiel geeigneter Instrumente.
Eigenständige Werk- und Gestaltungserfahrungen
Selbständige Erledigung von Arbeitsaufträgen im Unterrichtsalltag

auf weiterführenden Schulformen

"Begreifen" und Entwickeln von Vorstellungen zu Abstrakten Begriffen wie Strecke, Fläche, Raum, Schwerpunkt, Dichte oder Krümmungsverhalten.
Eigenständige Nutzung von Zeichen- und Messgeräten.
Eigenständige Durchführung von Powerpoint Präsentationen.
Selbständige Bedienung und Verwendung komplexer technischer Geräte.
Erleben von Selbstkompetenz durch größtmögliche Eigenständigkeit.
Eigenständige kreative Prozesse erleben.

Gripability – Probleme "begreifen"

2011-11-22 00:00 (Kommentare: 0)

Empowerment & Inklusion Auf "Maries Lerninsel" werden Lerninhalte "begriffen"

Wie Schüler Lerninhalte besser „begreifen
"Erst nachdem Frau Versteeg mir den Weg geöffnet hatte, mithilfe des Greifsystems Gripability e3 Kurven mit Wendepunkten zu zeichnen, fiel bei mir der Groschen." Max besucht die Jahrgangsstufe 11 eines Gymnasiums und ist 18 Jahre alt. Aufgrund einer Querschnittslähmung sind seine Handkoordination und Greiffähigkeit beeinträchtigt.

"Mit dem Computer komme ich super klar - deshalb arbeite ich auch, wenn es um Mathe geht, meist am Rechner", erklärt der aufgeweckte junge Mann. "Mit dem Thema 'Differenzialrechnung' habe ich mir anfangs richtig schwergetan. Eigentlich hat mir das Rechnen mit Kurven Spaß gemacht, aber immer wenn es um den Begriff des 'Wendepunktes', also den Krümmungswechsel, ging, wurde ich unsicher", führt Max weiter aus. "Frau Versteeg, meine Nachhilfelehrerin, hat dann vorgeschlagen, dass wir mal probieren Kurven mit 'Wendepunkten' zu zeichnen und hat mir ihre Greifhilfe Gripability e3 ausgeliehen. Mit Gripability konnte ich das Zeichenwerkzeug gleich benutzen - wirklich eine klasse Idee von meiner Lehrerin, die ja ähnliche Schwierigkeiten mit dem Greifen hat, wie ich", strahlt der Abiturient.

"Max konnte mit Hilfe von Gripability, einem Zeichenbrett und einem Kurvenlineal selbst Skizzen der untersuchten Kurven erstellen", erläutert die erfahrene Inklusions-Pädagogin, Marie Versteeg. "Hierbei entdeckte er, dass am Wendepunkt das Kurvenlineal spiegelsymmetrisch gedreht werden musste und er beim Zeichnen die Zeichenbewegung zwischen mit-dem-Uhrzeigersinn zu gegen-den-Uhrzeigersinn wechseln musste - ein sehr schönes Beispiel, wie das Begreifen bei uns Menschen funktioniert", resümiert Frau Versteeg über den Lernerfolg ihres Schülers und klopft ihm auf die Schulter.

"Ein echter Wendepunkt in meinem Leben", freut sich Max und beide lachen vergnügt.

Gripability – begreifen … lernen mit Greifhilfe

2011-10-20 00:00 (Kommentare: 0)

Empowerment & Inklusion Privatlehrerin und Gripability-Nutzerin, Marie Versteeg, berichtet von Erfahrungen mit Gripability e3 aus ihrem Schulalltag

Marie Versteeg mit ihrem jungen Mitarbeiter- und Assistenten-Team
»Begreifen« im wahrsten Sinne des Wortes „Eine meiner Schülerinnen, Anna, 15 Jahre alt, besucht eine 8. Klasse einer Realschule.“ beginnt die Inklusions-Pädagogin ihre Erzählung kurz und knapp.

Anna hat Paresen an beiden Armen und Schwierigkeiten mit räumlicher Vorstellung.

Als im Mathematik-Unterricht das Thema Flächenberechnung behandelt wurde, konnte Anna ohne Probleme die Berechnungen durchführen, solange es um einfache Flächen, wie Rechteck, Dreieck oder Trapez ging.

"Das Berechnen unregelmäßiger, zusammengesetzter Flächen jedoch, bereitete ihr große Schwierigkeiten." erklärt die Lehrerin weiter und analysiert:

"Die Ursache dieser Schwierigkeiten lag darin, dass Anna Probleme hatte aus den komplexen Flächen, einzelne, einfache Flächen zu isolieren und diese dann zu berechnen."

"Mit dem Hilfsmittel Gripability e3 war es Anna möglich »geometrische Erfahrungen« zu sammeln. Mit der Greifhilfe konnte sie Tangram-Bausteine nach vorgegebenem Muster zu komplexeren Ganzen zusammenlegen. In einem weiteren Schritt war sie dann in der Lage, die Bausteine selbstständig in vorgegebene unregelmäßige Flächenrahmen einzufügen." berichtet die begeisterte Pädagogin weiter und schließt ihren spannenden Erfahrungsbericht:

"Diese praktischen Erfahrungen haben dazu geführt, dass Anna "einen Blick für die Teile im Ganzen" entwickelte. Sie hatte das Thema »begriffen«..."

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